Wohnen am Mulang

Städtebau und Siedlungsbild

Eine wesentliche Änderung im Quartier Mulang wird sich vollziehen in der Ablösung der grobkörnigen Gebäude­struktur des Krankenhauses durch neue freistehende Wohngebäude. Diese neuen Gebäude nehmen im Quartier Positionen ein, die direkt aus den Vorgaben des Umfeldes abgeleitet sind und vervoll­ständigen in ihrer offenen durchgrünten Bauweise das für den Mulang typische Siedlungsbild.

Die Übernahme und Ergänzung der historischen Baufluchten und Raumkanten erfolgt auf quartier­typische Weise nicht nur durch die geplanten Wohngebäude, sondern auch durch raumbildend geführte Stütz- und Umfassungs­mauern, ergänzt durch Hecken und standort­typische Park- und Garten­vegetation.

Architektur

Um mit den geplanten Wohngebäuden eine sensible Einfügung und gleichzeitig eine qualitative Weiter­entwicklung des Quartiers zu gewährleisten, wird für die Architektur der neuen Häuser ein Handlungs­rahmen erarbeitet, der sich direkt aus dem für die Baugeschichte des Mulang typischen alten Villen in der Nachbarschaft ableitet.

Diese Gruppen von historischen Villen aus der Gründerzeit des Mulang bilden als Referenz­ensemble die materielle und gestalterische Substanz zur Herleitung der Grundregeln für Proportion, Gliederung und Anmutung. Diese aus dem historischen Kern entwickelten Gestaltungs­regeln werden zu einer Entwurfs­grammatik für die neuen Wohngebäude.

Diese Grammatik entwickelt aus dem typologischen Destillat des Bestehenden eine Entwurfs­grundlage für die Wahl der Proportionen, der Hierarchisierung der Baukörper und der Gliederung der Fassaden.

Dieser Handlungs­rahmen gestattet die Entwicklung zeitgenössischer Wohngebäude, die in ihren Genen das familiäre Erbgut des historischen Mulang tragen und mit diesem Potential das Ziel erreichen, auch im Geiste der neuen Gestaltungs­planung für Wilhelmshöhe Geschichte und Gegenwart so zu verknüpfen, dass ein qualitäts­voller Beitrag für das Wohnen am Mulang entsteht.

Fotografie: Ohlmeier Architekten