Baujahr | 2019 |
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Ort | Kassel |
Städtebau und Siedlungsbild
Eine wesentliche Änderung im Quartier Mulang wird sich vollziehen in der Ablösung der grobkörnigen Gebäudestruktur des Krankenhauses durch neue freistehende Wohngebäude. Diese neuen Gebäude nehmen im Quartier Positionen ein, die direkt aus den Vorgaben des Umfeldes abgeleitet sind und vervollständigen in ihrer offenen durchgrünten Bauweise das für den Mulang typische Siedlungsbild.
Die Übernahme und Ergänzung der historischen Baufluchten und Raumkanten erfolgt auf quartiertypische Weise nicht nur durch die geplanten Wohngebäude, sondern auch durch raumbildend geführte Stütz- und Umfassungsmauern, ergänzt durch Hecken und standorttypische Park- und Gartenvegetation.
Architektur
Um mit den geplanten Wohngebäuden eine sensible Einfügung und gleichzeitig eine qualitative Weiterentwicklung des Quartiers zu gewährleisten, wird für die Architektur der neuen Häuser ein Handlungsrahmen erarbeitet, der sich direkt aus dem für die Baugeschichte des Mulang typischen alten Villen in der Nachbarschaft ableitet.
Diese Gruppen von historischen Villen aus der Gründerzeit des Mulang bilden als Referenzensemble die materielle und gestalterische Substanz zur Herleitung der Grundregeln für Proportion, Gliederung und Anmutung. Diese aus dem historischen Kern entwickelten Gestaltungsregeln werden zu einer Entwurfsgrammatik für die neuen Wohngebäude.
Diese Grammatik entwickelt aus dem typologischen Destillat des Bestehenden eine Entwurfsgrundlage für die Wahl der Proportionen, der Hierarchisierung der Baukörper und der Gliederung der Fassaden.
Dieser Handlungsrahmen gestattet die Entwicklung zeitgenössischer Wohngebäude, die in ihren Genen das familiäre Erbgut des historischen Mulang tragen und mit diesem Potential das Ziel erreichen, auch im Geiste der neuen Gestaltungsplanung für Wilhelmshöhe Geschichte und Gegenwart so zu verknüpfen, dass ein qualitätsvoller Beitrag für das Wohnen am Mulang entsteht.
© Ohlmeier Architekten